Zur rechten Zeit

30. März 2008 / Eingestellt von thw um 14:51 / 0 Kommentare




Ab spätestens Donnerstag ist Berlin wieder mal Biennale Stadt und alle sind schon neugierig. Alle? Wohl nicht ganz.

Ingeborg Ruthe hat am Samstag in der Berliner Zeitung noch einen Rückblick auf die Zehn Jahre Biennale in Berlin gegeben und die Erwartung auf die kommende gedämpft. In ihrer Rücksicht hat sie auch an die Biennale von Ute Meta Bauer erinnert und deren aufklärerischen Impetus. Der scheint heute wirklich der Vergangenheit anzugehören, was man in diesen Zeiten eher bedauert.

Da ist ein Hinweis auf die Ausstellung beim Art Transponder eine gelungene Remedur. Die Ausstellung

An Architektur 19: COMMUNITY DESIGN
Involvement and Architecture in the US since 1964

zeigt an konkreten Beispielen, wie Architektur, Gemeinschaftssinn und Kunst eine besondere Mischung ergeben können, die Wirkungen zeitigt.

Die Ausstellung ist ein Projekt von An Architektur und Mathias Heyden und läuft vom
30. März bis 20. April

Hier ein Ausschnitt aus der Pressemitteilung:

Im Kontext der U.S. amerikanischen Bürgerrechtsbewegungen der 1960er Jahre setzte sich die radikaldemokratische Anwaltsplanung für die Berücksichtigung bisher von Planungsvorhaben ausgeschlossener Bevölkerungsgruppen ein und politisierte die Architektur. In ihrer Folge entwickelten sich sozial engagierte Community Design Center, die sich heute in einem weiten Netzwerk organisieren. Das Ausstellungsprojekt „Community Design“ – aus der laufenden Produktion der Zeitschrift An Architetur – will diese progressiven Planungsansätze im europäischen Kontext vorstellen und diskutieren
.

Dazu finden auch zwei Gesprächsrunden statt:

TALK: Sonntag, 30.März, 17 Uhr

Gespräch mit Damon Rich (Center for Urban Pedagogy, New York) Michael Rios (University of California, Davis) in englischer Sprache


TALK: Sonntag, 20. April, 17 Uhr

Gespräch mit Roberta Feldman (University of Illinois, Chicago) und Henry Sanoff (North Carolina State University, Raleigh) in englischer Sprache


Weitere Informationen hier.

Und jetzt setzen wir uns mal hin und überlegen, was zu tun ist, tagsüber und nicht zur Nachtzeit.

Der Philosoph als Bürgermeister

26. März 2008 / Eingestellt von thw um 09:00 / 0 Kommentare





Venedig ist nicht Berlin und Berlin ist nicht Venedig. Aber bemerkenswert ist die Tatsache schon, wenn der Regierende von Venedig Philosoph ist und Assistent (der Herr links im Bild rechts)war von Emilio Vedova (der Herr rechts im Bild rechts) .
Vielleicht schaut Klaus Wowereit während des Vortrags seines Kollegen in der Berlinischen Galerie mal vorbei...Aber vielleicht gibt es auch einen kleinen Empfang...

Mode? Mode!

Eingestellt von thw um 08:38 / 0 Kommentare



Wer als Künstler oder Künstlerin eine 'Tournee' wie das Modelabel 'Clemensen August' zusammen stellen kann, steht auf der Sonnenseite der Kunst. Wer bei 'Clemens en August' sich mit neuer Kleidung eindecken kann, steht auf der Sonnenseite des Lebens. Wenn ich es schaffe, schaue ich mal vorbei....

Frohe Ostern

23. März 2008 / Eingestellt von thw um 15:14 / 0 Kommentare



geklaut von hier

geholt von von hier

Mehrere Fotografien

Eingestellt von thw um 14:24 / 0 Kommentare



Detlef Kuhlbrodt schreibt in seinem Blog auch über die 'Kunstschau Berlin' im Voss Palais in der Voßstrasse und erwähnt auch 'mehrere Fotografen in den Fünfzigern'. Da waren wir schon wieder auf dem Rückweg in die warme Wohnung, sodass ich nicht damit gemeint sein kann. Allerdings hat mich Jan Michael Sobottka vor einem Gemälde von Ter Hell aufgenommen, aber Ter Hell selber war (noch) nicht da. Und wo waren die Gemälde von Joachim Peek? Habe ich etwas übersehen?
Das erste Foto zeigt die Installation von Kai von Kröcher, über die Wolf Klein schon hier geschrieben hat. Dennoch habe ich diese Fotos gemacht, allerdings mit den schon andernorts hier erwähnten Handy. So muss man sich dann doch in die Voßstrasse begeben, um vor Ort die Kunst in der richtigen Belichtung zu erleben. Tatsächlich sind die die Beiträge von Wolf Klein und Kai von Kröcher am überzeugendsten. Das sieht man schon im Bild vom Blumenladen hier unten.


"Warum in die Ferne schweifen,

20. März 2008 / Eingestellt von thw um 10:18 / 0 Kommentare

wenn das Gute liegt so nah." könnte man jetzt sagen. Bei meinen Besuch in Wien habe ich auch in der Galerie Georg Kargl vorbeigeschaut und war von der Ausstellung mit dem schönen Titel (scene missing) genauso angetan wie von dem Plakat zur Ausstellung. Und vor drei Tagen habe ich dann bei der Durchsicht meiner Post ein seltsames Déja vue erfahren, weil ich das Motiv ja schon kannte. Des Rätsel Lösung ließ nicht lange auf sich warten. Es handelte sich um die nämliche Ausstellung, aber an einem anderen Ort, der Galerie Thomas Schulte in der Charlottenstraße 24 in Berlin Mitte. Das Labyrinthische der Ausstellungsräume von Georg Kargl lässt sich in den Räumen von Thomas Schulte nicht wirklich nachstellen, aber irgendwie wird es doch eine Art Déja vue, morgen zur Eröffnung ab 19 Uhr..


Parole: not missing

And now



Cerith Wyn Evans
slow fade to black... (reversed), 2004
13 x 142 x 3,5 cm
Courtesy: Georg Kargl Fine Arts, Wien

Auf deutsch: Ruf,

19. März 2008 / Eingestellt von thw um 21:07 / 0 Kommentare

aber wir lassen das mal hier so stehen:


Call für Medienkreative aus Berlin für die Bespielung von vier
Medienfassaden

*****************************************
Einsendeschluss: 15. April 2008
www.mediaarchitecture.org/mediafacades08
Kontakt: Mirjam Struppek
screenings@mediaarchitecture.org
*****************************************

Wir suchen Kreative, Künstler, Mediengestalter, Filmemacher, Architekten und
Digitalpoeten, die Inhalte in einem kollaborativen Prozess/Workshop für vier
Medienfassaden im Berliner Stadtraum entwickeln. Die Arbeiten werden für 14
Tage einem breiten Fachpublikum, sowie der Berliner Öffentlichkeit im
Oktober 2008 während des Medienfassaden Festival Berlin präsentiert.


DAS MEDIENFASSADEN FESTIVAL BERLIN 2008
---------------------------------------
Mythen und Potenziale von Medienarchitektur und urbanen Screens

MEDIENFASSADEN 08 ist eine Veranstaltungsreihe und Aktionsforschung mit
internationaler Konferenz, Architekturausstellung, öffentlichen
Diskussionen, Workshop und Bespielung von Medienfassaden mit künstlerischen
Projekten im Berliner Stadtraum. Das Zusammenspiel von Theorie und
praktischer Umsetzung unter Einbindung unterschiedlichster Akteure aus
Medien, Architektur, urbaner Kultur, Politik und Wirtschaft steht im
Vordergrund.

DIE VIER BETEILIGTEN FASSADEN IN BERLIN

1. SAP Medienfassade in der Rosenthalerstraße
2. O2 World Medienfassade
3. Nightscreen am Gasometer Schöneberg
4. Die 4. Fassade steht noch zur Auswahl und wird demnächst bekannt gegeben

WORKSHOP UND URBAN SCREENINGS

Medienarchitektur in Form von urbanen Screens ist ein neues Ausstellungs-
und Medienformat. Vier Medienfassaden der Berliner Innenstadt werden zum
Testfeld für kreative Inhalte. Die Erforschung eines neuen Formats in Bezug
auf Inhalt, Format, Räumlichkeit und Ortsbezogenheit steht im Vordergrund.

Ein dreitägiger Workshop dient als Vorbereitung für die Entwicklung
konkreter Inhalte für eine vierzehntägige Bespielung der Medienfassaden und
richtet sich an die Berliner Kreativszene. Zusammen mit einem erfahrenen
Expertenteam untersuchen die ca. 16 ausgewählten Teilnehmer/Künstlerteams
die kulturelle, politische, soziale aber auch kommerzielle Rolle und den
spezifischen Charakter der vier unterschiedlichen urbanen Screens.

Aus den Erfahrungen des Workshops entwickelt jeder Teilnehmer/Team für eine
der vier Fassaden ein spezielles Projekt. In einem frühzeitigen
Testscreening werden erste Ergebnisse auf ihre Machbarkeit geprüft.
Erfahrungen und Beobachtungen der Publikumsreaktionen werden nach den
Screenings auf dem Art Forum Berlin in einer Paneldiskussion öffentlich
diskutiert und in einer Publikation zusammengefasst.

KRITERIEN

Wir suchen Teilnehmer, die dieses neuen Medium im öffentlichen Raum
erforschen wollen und während des Sommers ortspezifische Inhalte für eine
der Fassaden entwickeln. Der Workshop hat das Ziel, gemeinsam Hürden und
Potenziale des Mediums zu diskutieren und die Orte, sowie die Interessen der
Betroffenen zu erforschen. Bewerber sollten in Berlin wohnhaft sein.

RAHMENBEDINGUNGEN UND ZEITLICHER ABLAUF

Jedem der 16 ausgewählten Künstler/Teams steht ein Budget von 1000 Euro zur
Verfügung. Technologie und technische Betreuung wird von den Betreibern
bereitgestellt.

15. April Einsendeschluss
23. April Jury Sitzung
2. - 4. Juli Workshop (3 Tage)
Juli/August Erste Entwicklungsphase
1. Sept Testscreenings auf den vier Fassaden (1 Tag)
Sept/Okt Zweite Entwicklungsphase
18.Okt. Vernissage der Urban Screenings im Rahmen der Konferenz
18.Okt – 2.Nov Screenings auf den vier Medienfassaden (2 Wochen)
1. Nov Diskussion und Präsentation auf dem Art Forum Berlin

BEWERBUNGSFORMAT

Bitte das Formular hier herunterladen:
www.mediaarchitecture.org/mediafacades08/call


JURY

Kathrin Becker – Videoforum NBK
Thomas Bendig – Fraunhofer Institut, Berlin
Tim/Jan Edler – Architekten, realities united
Eva Emenlauer-Blömers – Senat für WTF / Projekt Zukunft Berlin
Monika Fleischmann – MARS Fraunhofer Institut, eCulture Factory
Horst Hörtner – Ars Electronica Center
Stephen Kovats – Kurator Transmediale
Mischa Kuball – Künstler / Prof. für Medienkunst, KHM
Susanne Prinz – Art Forum Berlin
Joachim Sauter – Art+Com/ Prof. Gestalten mit digitalen Medien, UdK Berlin


DAS FESTIVAL IST EINE KOOPERATION VON

Public Art Lab Berlin www.publicartlab.com
International Urban Screens Association www.urbanscreens.net
Media Architecture Group Vienna www.mediaarchitecture.org


Gruss, Mirjam

_______________________________________
MEDIENFASSADEN FESTIVAL BERLIN 2008
Mirjam Struppek
Artistic Director

International Urban Screens Association
www.urbanscreens.net
Rheinsberger Str. 68
D-10115 Berlin

Zettelwirtschaft II

Eingestellt von thw um 15:18 / 0 Kommentare




Ausschnitt aus der FAZ, wiedergefunden.

Zettelwirtschaft

18. März 2008 / Eingestellt von thw um 08:14 / 0 Kommentare



wiedergefunden und hier findet sich Material zu Tony Conrad. Ob es die CD noch gibt, muss ich bei der Gelben Musik mal nachfragen.

Und danach gehen wir zur neu eröffneten Edition Block in der Heidestr.50.

Zum Abheben

Eingestellt von thw um 07:12 / 0 Kommentare




Anlässlich der Veröffentlichung des Buch-Kompendiums zu Ingold Airlines muss ich mich outen:

Ich bin ein Flug-Maniac. Je länger ein Flug, desto besser. Und auf einem zusätzlichen Computer hier im Arbeitszimmer läuft X-Plane in der Version 8.64 von Austin Meyer. Die neue Version 9.0 soll besser sein, aber eigentlich brauche ich dafür einen besseren Computer. Noch lasse ich den Computer das Flugzeug fliegen, aber irgendwann werde ich es noch lernen, mit einer Cessna...(wie auf dem Bild, Res?)

Bis dahin kann ich mit dem Buch zum Jubiläum von Ingold Airlines beschäftigen:

ingold airlines nach der gala zum 50. Firmenjubiläum - nichts ist mehr wie es einmal war, aber Samuele Vesuvio hat einige
Impressionen auf youtube gestellt (ingold airlines)

Und Marianne Hoffmann schreibt für Kunstmarkt.com :
Doch eines sollte in keinem Bücherschrank fehlen – das ist ein grandioses Buch zum Jubiläum: Ingold universal enterprises, so der Titel, ein Buch zum gepflegten Abheben, 240 Seiten stark, reich bebildert, gepflegte Beiträge zum geistigen Abheben und viel Stoff für heitere Stunden. Ein fester Einband für eine lange Lebensdauer. Und auch der Preis von 44 Euro ist ziemlich abgehoben, jedoch äußerst gut angelegt. Das Buch ist im einschlägigen Kunstbuchhandel erhältlich.

Oder beim LKO Verlag. Und man kann es per e-mail auch direkt bestellen

ingold universal merchandising
Lieferung gegen Rechnung, zuzüglich Versandkosten

ingold universal enterprises
240 Seiten, über 400 Abbildungen
LKO Verlag Köln
240 Seiten, mit Beiträgen von Stefan Römer, Walter Grasskamp und Res Ingold
ISBN 978-3-933357-40-3


Ach ja, und die Sektgläser von einem Empfang von Ingold Airlines werde ich nur noch per Hand sauber machen, damit das Logo nicht vollkommen verschwindet.
So ?

Oder so?

Keine Hängeparty

17. März 2008 / Eingestellt von thw um 17:56 / 0 Kommentare


















Das Bild von Christiane Möbus (NYC 1970) soll hier auf ihre Ausstellung im schon fast neuen NBK unter dem neuen Direktor Marius Babias aufmerksam machen.

Erhöhte Aufmerksamkeit verdient auch die neue Homepage des NBK mit vielfältigen Ein- und Aussichten.

Wer nicht lesen will,

16. März 2008 / Eingestellt von thw um 14:28 / 0 Kommentare











kann hören. Nämlich hier.
Die E-Mail-Liste für Kunstgeschichte im H-Net , der wir diesen Hinweis entnehmen, schreibt dazu:

Die ästhetische Ordnung der documenta 12 - Nachlese und Diskussion

Audio-Dokumentation des Workshops in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, veranstaltet vom SFB "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste", FU Berlin, am 9. November 2007

mit Beiträgen von Armen Avanessian, Sabeth Buchmann, Christian Hoeller, Christian Kravagna, Susanne Leeb, Volker Pantenburg, Kathrin Peters und Juliane Rebentisch sowie Ruth Noack und Roger Buergel als special guests

http://www.sfb626.de/veroeffentlichungen/documenta_workshop/index.html

Anlässlich der documenta 12, die im Sommer 2007 in Kassel stattfand, organisierte der SFB in Kooperation mit der Volksbühne einen eintägigen Workshop, der sich zum Ziel gesetzt hatte, den Leitmotiven dieser documenta nachzugehen. Besonders waren es die von den Kuratoren immer wieder ins Spiel gebrachten Konzepte der "ästhetischen Erfahrung" und der "Migration der Form", die nicht zuletzt im Hinblick auf ihre tatsächliche Umsetzung im Ausstellungsparcours teilweise recht kontrovers diskutiert wurden. Als special guests waren im dicht besetzten Roten Salon auch die Kuratoren Roger Buergel und Ruth Noack anwesend und meldeten sich mehrfach zu Wort. Die dankenswerter Weise von der Volksbühne erstellten Audio-Mitschnitte der acht Referate und anschließenden Diskussionen sowie ein vorab verschicktes Diskussionspapier stehen nun zur Verfügung.


Ich erinnere mich noch an den erfolglosen Versuch an dem Symposion als Besucher teilzunehmen. Erst fand man nicht den Raum in der Volksbühne, und dann keinen Sitzplatz mehr.

Pro domo pro Medienkunst

Eingestellt von thw um 09:26 / 0 Kommentare

Lesestoff zum Sonntag
In Worten von Inke Arns:
"Hier noch ein - zugegebenermaßen recht später - Beitrag zur Diskussion um die Medienkunst ;-) Danke an alle für die Anregungen! Viele Gruesse, Inke * * * --

erscheint Anfang April 2008 in: "Hartware MedienKunstVerein 1996 - 2008", hg. v. HMKV (Susanne Ackers, Inke Arns, Hans D. Christ, Iris Dressler), Druckverlag Kettler,Boenen 2008 -- "

erhalten über rohrpost@mikrolisten.de


Inke Arns
Und es gibt sie doch
Über die Zeitgenossenschaft der medialen Künste

Wer Medienkunst heute noch mit spektakulären Virtual Reality Installationen gleichsetzt, wie dies 2007 zuletzt die Berliner Ausstellung Vom Funken zum Pixel oder Anfang 2008 der Polemiker Stefan Heidenreich in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (1) getan haben, hat entweder nicht genau hingesehen und die Diskussionen der letzten Jahre nicht verfolgt oder ist unwillens, den Paradigmenwechsel wahrzunehmen, der sich im letzten Jahrzehnt vollzogen hat. (2) Man möchte weder dem Kurator des Einen noch dem Autor des Anderen das Eine oder das Andere unterstellen.

In der Tat, die interaktive, immersive und technisch aufwändige Medienkunst der 1990er Jahre, die spitzzüngige Polemiker gerne als „ZKM"-Kunst bezeichneten und der teils zu Recht vorgeworfen wurde, dass sie die Medienkunst zu reiner Interface-Entwicklung degradiere, gibt es heute in dieser Form nicht mehr - und das ist auch gut so. Allerdings war diese Form von Medienkunst auch nie metonymisch gleichzusetzen mit „der" Medienkunst. Hierbei handelte es sich vielmehr um einen rhetorischen Kniff der Kritiker, der dazu diente, das gesamte Feld medienkünstlerischer Praktiken pauschal zu diskreditieren. So sicherte man die eigene Diskurshoheit und konnte auf recht durchschaubare Weise - nämlich durch simples Verschweigen - einer Auseinandersetzung mit den wirklich spannenden Formen von Medienkunst aus dem Weg gehen. Oder war es intellektuelle Faulheit? Man weiß es nicht so genau. Ärgerlich bleibt es auf jeden Fall - und ein Armutszeugnis für die zeitgenössische Kunstkritik in Deutschland, die es bis heute nur selten geschafft hat, ernstzunehmende Positionen zur Medienkunst jenseits der Polemik zu entwickeln.

Dass es dabei gerade die anderen Formen von Medienkunst waren, die parallel zur technoutopischen und -affirmativen interaktiven Medienkunst der 1990er Jahre die wirklich interessanten Projekte und Formate hervorgebracht haben, wurde so übersehen. Dabei sind es vor allem die frühen Formen der Netzkunst ab 1993/1994, die so genannte Softwarekunst ab Anfang dieses Jahrzehnts sowie neue Arten und Formate medialer Performances und des postdramatischen Theaters, auf denen die gegenwärtigen spannenden Entwicklungen in diesem Bereich beruhen.

Medienkunst umfasst heute ein weites Feld von Techniken, Strategien und Praxen, bei denen die technischen Medien selbst oft in den Hintergrund treten. (Neue) Medien und Technologien sind heutzutage alltäglich und ubiquitär geworden. Sie sind zunehmend in alle Lebensbereiche eingedrungen und sitzen heute bereits an den unscheinbarsten Stellen - man denke nur an Bankautomaten, RFID-Chips auf Krankenkassenkarten und in Reisepässen, oder an Verwaltungssoftware und Datenbanken, die für die ‚Kunden' unsichtbar bleiben, aber die Arbeit des jeweiligen Sachbearbeiters entsprechend vorstrukturieren. Analog zu dieser ubiquitären Ausbreitung und Präsenz hat sich auch die Medienkunst erweitert. Sie schaut an alle diese alltäglichen, oft übersehenen und doch so wichtigen - weil medial und technologisch erweiterten - Stellen und fokussiert unsere Aufmerksamkeit darauf. Eine solche Medienkunst tut dies nicht auf spektakuläre Weise und ist selbst oft auch gar nicht zwingend digital, denn es sind nicht die (Medien-)Technologien an sich, die im Vordergrund stehen, sondern ihre Wirkungsweisen auf unser Verhalten. Diese Art von erweiterter, manchmal fast beiläufiger Medienkunst verzichtet mitunter gar auf den Einsatz technischer Medien und behält sich stattdessen für die Bewusstmachung der Rolle von Medien in unserem Alltag (und gegebenenfalls die Formulierung von Alternativen) die freie Wahl der Mittel vor. Die Medienkunst beginnt so, sich vom Zwang der Verwendung neuer Medien und neuer Technologien zu emanzipieren. Die Kunst unter postmedialen Bedingungen (3) löst sich von der Beschäftigung mit ihrer eigenen Materialität und wendet sich den vielfältigen Formen von gegenwärtiger, ubiquitärer Medialität zu.


Der spanische Künstler Daniel Garcia Andujar entwickelte vor genau zehn Jahren eine Arbeit, die sich mit der zunehmenden Privatisierung und Kommodifizierung von Sprache auseinandersetzt. Auf einer simplen HTML-Seite listet er Sätze auf, die eingetragene Warenzeichen und damit Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer sind, wie z.B. „Where do you want to go today?TM" (Microsoft), „A better return on informationTM" (SAP), „What you never thought possibleTM" (Motorola). Indem Andujar dieses Projekt mit „Remember, language is not freeTM" betitelt, nimmt er die in den darauf folgenden Jahren einsetzenden Auseinandersetzungen um „geistiges Eigentum" vorweg, die sich Mitte der 1990er Jahren in erbitterten Verteilungskämpfen um Domainnamen im World Wide Web abzuzeichnen begannen. (4)

Das makrolab des slowenischen Medienkünstlers Marko Peljhan wurde erstmals zur documenta X 1997 in Kassel aufgebaut, operierte Anfang 2000 an der Westküste Australiens, im Frühsommer 2002 in Schottland, dann an der Westküste der Vereinigten Staaten und von Juni bis Dezember 2003 auf der Insel Campalto bei Venedig. Beim makrolab handelt es sich um eine autonome Forschungs-, Arbeits- und Wohneinheit, die mit Hilfe von allerlei technischem Gerät die Topographie der Signale im gesamten elektromagnetischen Spektrum kartografiert - als eine Art privates ECHELON-System: Das Labor ist ausgerüstet mit Sende- und Empfangsantennen, die verschiedene Signalbereiche erfassen und dort zirkulierende Datenströme (private Telefongespräche, satellitengesteuerte Navigationssysteme und militärische und wirtschaftliche Kommunikation) aufzeichnen können. Das makrolab, das als zehnjähriges Forschungsprojekt konzipiert wurde, wird abseits großer Städte oder Ausstellungen an möglichst abgelegenen Orten aufgebaut und soll 2008 permanent in der Antarktis installiert werden.

Anfang Juli 2006 fuhren zwei bulgarische LKW-Fahrer in einem umgebauten Lastwagen 47 Zuschauer durch ein dichtes Netz von Autobahnraststätten, Verladerampen, Containerhafen und Lagerhallen im Ruhrgebiet. „Cargo Sofia ist ein Modell Europas, eine Zelle der Globalisierung, in der die Zuschauer zu Voyeuren der alleralltäglichsten Perspektive des Fernverkehrs werden [...]. Auf einem umgebauten Lastwagen mit transparent verglaster Längsseite fahren [die] Zuschauer durch die nordrhein-westfälische Landschaft aus Produktion und Konsum. [...] Zu diesen Ready-Made-Bühnenbildern des Transits fügen sich suedosteuropäische Biographien aus dem Führerstand, Dialoge mit Essener Autobahnpolizisten und Duisburger Containerspediteuren, Balkanmusik und Motoren-Grooves." (5) Das Projekt von Stefan Kaegi, Mitglied der schweizer-deutschen Performancegruppe Rimini Protokoll, ist eine Mischung aus Theater, Performance und multimedialer Aufführung und erlaubt so zwischen inszenierter Realität und alltäglicher Fiktion einen neuen Blick auf den (un)gewöhnlichen Alltag der Globalisierung. Cargo Sofia fährt als aufmerksam beobachtende Zelle durch eine sich durch transnationalen Warenverkehr verändernde Landschaft der Globalisierung. Videoeinspielungen im Innenraum des LKW legen sich über die Realität, schaffen und verweisen auf einen ‚augmented space'. (6) In diesem ist der mit Global Positioning System (GPS) ausgestattete LKW von Anfang an präsent, sichtbar auf den Monitoren der Speditionszentrale.

Der britische Künstler Heath Bunting interessiert sich für die Herstellung von Kommunikation und die Schaffung sozialer Kontexte und Verbindungen von virtuellem und physischem Raum. Während Bunting in den 1980er Jahren mittels Graffiti psycho-geographische Interventionen in urbane Räume vollzog, sich im Kontext von Fax- und Mail Art und Londoner Piratenradios engagierte, wurde er in der 1990er Jahren zu einem der exponiertesten Vertreter der so genannten „net.art", einer informellen Gruppe vorrangig europäischer NetzkünstlerInnen, die dem Mitte der 1990er Jahre einsetzenden Internethype kritisch gegenüberstanden. Zwischen 1994 und 1997 entwickelte Bunting künstlerische Projekte vorwiegend im Internet. Er war in dieser Zeit einer der profiliertesten Netzkünstler und einer der ersten, die sich aus der Netzkunst wieder zurückzogen. Seitdem erkundet er Reiserouten für die unkontrollierte Überwindung europäischer Staatsgrenzen. Das von der Tate Modern London in Auftrag gegebene Internet-Projekt BorderXing Guide (2001) dokumentiert die illegalen Grenzübertritte innerhalb und außerhalb Europas, die Heath Bunting und Kayle Brandon in den letzten Jahren im Selbstversuch vollzogen. BorderXing Guide versteht sich als Anleitung zum Grenzübertritt ohne Papiere. (7)

Der französische Künstler Renaud Auguste-Dormeuil installierte 2005 im Rahmen der Ausstellung Verstreute Momente der Konzentration. Urbane und digitale Räume in der PHOENIX Halle Dortmund zwei Arbeiten, die aktuelle Technologien kommentieren, ohne diese jedoch selber einzusetzen. GPS (2001) befasst sich mit der Ambivalenz von Lokalisierung und Kontrolle im Zeitalter der Satellitennavigation. Die zunächst rein dekorativ erscheinende, in den Farben gelb, pink und grün gehaltene minimalistische Wandmalerei erweist sich auf den zweiten Blick als eine Visualisierung der Funktionsweise des Global Positioning System (GPS). GPS erlaubt weltweit eine auf wenige Meter genaue Ortung von Personen oder Objekten. Code International Sol/Air No. 14 (1999), realisiert als großes Blumenbeet, kommuniziert eine geheime Botschaft („Brauchen Waffen und Munition") an vorbei fliegende Helikopter und Flugzeuge.

All diese Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind, zeigen, dass Medienkunst heute zu einem erweiterten Feld der ‚medialen Künste' geworden ist. Sie bedient sich einer ganzen Reihe von Medien, die bis vor ein paar Jahren im Medienkunstkontext noch nicht denkbar gewesen oder rezipiert worden wären. Language (property) und das makrolab sind sicherlich durch die Medien und Technologien, die sie verwenden, am deutlichsten als Medien- oder Netzkunst erkennbar. Buntings und Brandons hybrides Projekt BorderXing Guide verschränkt (wie übrigens auch das makrolab) den realen mit dem virtuellen Raum und nimmt die sich ab 2000 zunehmend auf Bewegungen im (sub-)urbanen öffentlichen Raum verlagernden Aktivitäten dieses Teils von irational vorweg, die sich der physischen Überwindung von Zäunen und Grenzen widmen (Tour d'Fence, Public Sculpture Climbing). Cargo Sofia macht als ‚mobiler Theaterraum' diese sich zunehmend verwebenden virtuellen (medialen) und realen Räume der Globalisierung als konkrete LKW-Routen erfahrbar. Renaud Auguste-Dormeuil schafft ein Wandbild, das die Funktionsweise des GPS Systems veranschaulicht und ein mobiles Blumenbeet, das seine Nachrichten in den Himmel kommuniziert.

Das, was noch in den 1990er Jahren mit dem Sammelbegriff Medienkunst bezeichnet wurde, befreit sich also langsam von dieser begrifflichen Beschränkung. Genauer: Die Medienkunst emanzipiert sich - in einer paradoxen Bewegung - zunehmend von der Verwendung neuer Medien/Technologien. Gleichzeitig spricht sie mit großer Gelassenheit darüber, wie sich die uns umgebende Welt, die zunehmend auf digitalen Technologien basiert, durch eben diese Medien und Technologien verändert. Dieser Paradigmenwechsel ist zu einem großen Teil dem heute selbstverständlicheren Umgang mit diesen Medien/Technologien in unserem Alltag geschuldet. Internet, Telekommunikation, Video, Fotokameras, die mögliche Konvergenz aller dieser Medien in eines, nämlich die ‚Universalmaschine Computer', all das ist in den letzten Jahren selbstverständlich geworden.

Das Spezifische der medialen Künste unter postmedialen Bedingungen sind heute nicht die Medien, sondern ihre spezifische Form der Zeitgenossenschaft, ihre inhaltliche Auseinandersetzung mit unserer in starkem Masse medial und technologisch geprägten Gegenwart. Dabei findet diese Auseinandersetzung nicht unbedingt unter Verwendung dieser neuen Technologien statt, sondern die Kunst bedient sich (fast) aller möglichen Medien und Techniken. Diese Art von Medienkunst befreit sich gleichermaßen von dem Zwang, sich der neuesten Technologien zu bedienen. Sie entledigt sich der konzeptuellen Entlastung durch die Neuheit des Mediums und stellt sich der Herausforderung des Künstlerischen. Sie wird (endlich) erwachsen.

Die spezifische Art der Zeitgenossenschaft von Medienkunst ist nicht ihre ingenieurwissenschaftliche Technikkompetenz, wie dies Friedrich Kittler und seine Anhänger - wie z.B. Stefan Heidenreich - in den 1990er Jahren für die Medienkunst apodiktisch gefordert haben. Vielmehr sind die oben genannten Künstlerinnen und Künstler Erfinder in einem erweiterten Sinne, eben im Sinne ihrer Zeitgenossenschaft, der in ihr geäusserten inhaltlichen Auseinandersetzung und durchaus auch in ihrer Teilhabe und Teilnahme an einer Welt, die einen immer selbstverständlicheren Umgang mit Medien und Technologien pflegt und sich dadurch radikal verändert. Es ließe sich gar eine - durchaus polemische - These aufstellen: Im Kontext der zeitgenössischen Kunst sind es gerade die medialen Künste, die sich durch eine genuine Zeitgenossenschaft - also eine Teilhabe an und eine interessierte Auseinandersetzung mit der Gegenwart - auszeichnen. Nirgendwo im Bereich der zeitgenössischen Kunst findet sich eine vergleichbar intensive inhaltliche und konzeptuelle Auseinandersetzung mit der wachsenden medialen Verfasstheit unserer Welt.

Voraussetzung für eine informierte, künstlerische Verhandlung der heutigen Medialitäten unserer Lebensumwelt ist eine intensive Beschäftigung mit den, und ein umfassendes Verständnis für die Materialitäten der Medien und Technologien. Nur auf der Basis und vor dem Hintergrund einer solchen kritischen Informiertheit - einer Medienkompetenz, die über reine Bedienertätigkeit hinausgeht - sind die medialen Künste heute denkbar. Kunst im Zeitalter ihrer postmedialen Bedingung bedeutet nämlich nicht anything goes, weil alles sowieso von den Medien erfasst und alles zum Medium wird. Es bedeutet vielmehr - analog zur Konzeptkunst - eine freie Wahl der künstlerischen Mittel, basierend auf der kritischen Analyse der Materialität und der den Medien zugrunde liegenden „Medialitäten, Dispositive(n) und Performanzen, die die medialen Prozesse begleiten und in sie eingehen." (8) Die Bandbreite der künstlerischen Mittel kann dabei so groß sein wie in den oben beschriebenen Projekten: von HTML-Seiten, literarischen Fiktionen über illegale Grenzübertritte bis hin zu mobilen Forschungslabors und Blumenbeeten.

Warum, so lautet eine berechtigte Frage, sollte man heute überhaupt noch am Begriff Medienkunst festhalten? Weil das, was in den medialen Künsten verhandelt wird, noch immer nicht vollständig in die zeitgenössische bildende Kunst integriert ist. Diese Geringschätzung von Seiten der bildenden Kunst hat sich die Medienkunst zum großen Teil selbst zuzuschreiben: Sie hat sich (durchaus zu Recht) eigene Formate und Institutionen geschaffen - ihr ist es jedoch nicht gelungen, aus diesem selbst geschaffenen Ghetto zu entkommen. (9) Das liegt einerseits an der Fokussierung auf die Technik und dem oft simplen Interaktivitätskonzept der Medienkunst. Der andere, nicht minder wichtige Grund ist im Format von Medienkunstfestivals zu suchen. Seit Ende der 1970er Jahre hat sich in Europa und darüber hinaus eine Festival-Landschaft etabliert, die für die Zirkulation der neuesten Arbeiten und Themen sorgt. Es sei unbenommen: Festivals sind wichtige internationale Treffpunkte und Katalysatoren. Aber als Format für die medialen Künste reichen sie nicht (mehr) aus.

Medienkunstfestivals sind temporäre Formate, die oft qualitativ nur unzureichende Möglichkeiten für die Präsentation komplexer Installationen bieten. In der zeitgenössischen (Medien-)Kunst ist jedoch die Qualität der Präsentation für die Rezeption des Ganzen mitentscheidend. Speziell die Präsentation von Medienkunst ist dabei ein äusserst komplexes Unterfangen - man denke nur an die spezifischen Aspekte von Licht, Ton, Raumsituationen und dem Einsatz äusserst heterogener Installationsmaterialien. Oft erlaubt der Festivalkontext jedoch keine Berücksichtigung dieser vielen Einzelaspekte. Dies führte dazu, dass die Medienkunst, die sich, chronologisch betrachtet, von zeitbasierten einkanaligen Videoarbeiten (1960er Jahre) über ‚Videoskulpturen' (1980er Jahre) zunehmend in Richtung komplexer, durchaus auch partizipativer Projekte und Installationen entwickelte, in einem ‚Festival-Stadium' gehalten wurde, über das sie nur selten hinauszuwachsen vermochte. Dabei hätte gerade die Wegentwicklung vom Format ‚Film' hin zum Format ‚Kunst' einer veränderten, oft auch präziseren und durchdachteren Präsentation bedurft. (10)

Genau diesen Fragen widmet sich der Hartware MedienKunstVerein seit seiner Gründung 1996 - in Ausstellungen, Film- und Videoscreenings, Musik- und Performanceprogrammen sowie Konferenzen und Workshops. Und er kann dabei durchaus für sich in Anspruch nehmen, spannende Lösungen entwickelt zu haben.


Fußnoten

1 Stefan Heidenreich, Es gibt gar keine Medienkunst! In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.1.2008.

2 Vgl. z.B. die Podiumsdiskussion "Media Art Undone" auf der transmediale.07, Berlin, 3.2.2007, http://www.mikro.in-berlin.de/wiki/tiki-index.php?page=MAU (20.2.2008); Armin Medosch, Technological Determinism in Media Art, University of Sussex, October 2005,
http://theoriebild.ung.at//pub/Main/TechnologicalDeterminismInMediaArt/TechnoDeterminismAM.pdf (19.2.2008).

3 Vgl. Rosalind Krauss: A Voyage on the North Sea: Art in the Age of the Post-Medium Condition, London: Thames & Hudson, 2000; Elisabeth Fiedler, Christa Steinle, Peter Weibel (Hg.): Die Postmediale Kondition, Graz 2005, http://www.neuegalerie.at/05/postmediale/konzept.html (20.2.2008).

4 Vgl. dazu die von Inke Arns und Jacob Lillemose kuratierte Ausstellung The Wonderful World of irational.org. Tools, Techniques and Events 1996 - 2006, HMKV in der PHOENIX Halle Dortmund, 2006, sowie die Publikation The Hartware Guide to irational, hg. v. Susanne Ackers, Inke Arns, Francis Hunger und Jacob Lillemose, Revolver: Frankfurt am Main 2006.

5 Vgl. Website PACT Zollverein, www.pact-zollverein.de, 27. Juli 2006.

6 Der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) setzt sich seit Anfang 2005 intensiv mit dem sogenannten „augmented space" (dt. „erweiterter" oder „verdichteter Raum"). Der von dem russischen Medientheoretiker Lev Manovich gepraegte Begriff beschreibt den uns umgebenden Realraum, der zunehmend mit Informationen angereichert und durchsetzt ist bzw. von immateriellen Informationsstroemen durchzogen wird. Vgl. Verstreute Momente der Konzentration. Urbane und digitale Raeume, hg.v. Hartware MedienKunstVerein / Inke Arns, Revolver: Frankfurt am Main 2005.

7 Vgl. Fussnote 4.

8 Dieter Mersch: Mediale Paradoxa. Zum Verhältnis von Kunst und Medien, in: sic et non. Zeitschrift für Philosophie und Kultur, 2006.

9 Vgl. dazu: Inke Arns, Jacob Lillemose, "It's contemporary art, stupid": Curating computer based art out of the ghetto, in: Argos Festival, hg. v. Anke Buxmann, Frie Depraetere, argoseditions: Bruessel 2005, English: S. 136-145; Dutch S. 342-353.

10 Die 1984 gegründete Videonale in Bonn widmet sich der Entwicklung neuer Präsentationsformate v.a. von Videokunst. Vgl. www.videonale.de (20.2.2008). -- Dr. Inke Arns Künstlerische Leiterin / Artistic Director Hartware MedienKunstVerein Güntherstrasse 65 D-44143 Dortmund T ++49 (0) 231 - 823 106 F ++49 (0) 231 - 882 02 40 M ++49 (0) 176 - 430 62 793 inke.arns@hmkv.de

New Age

13. März 2008 / Eingestellt von thw um 17:11 / 0 Kommentare

arsenal experimental präsentiert
New Age
Niederlande 2007
Regisseurin:Keren Cytter
Mit Nina Boas, Daphne Van den Dobbelsteen
Musik: Thomas Myrmel
OmE 75 min
Wiederholung: 16.3.
Special Presentation in Anwesenheit von Keren Cytter



Die israelische Künstlerin Keren Cytter erzählt Geschichten. Sie tut dies in
Form von experimentellem Kino, das aus einer Vielzahl von Genres schöpft,
vom Film Noir über den fiktiven Dokumentarfilm bis hin zum Cinéma Vérité. Es
sind Geschichten, in denen das Alltägliche mit dem Mysteriösen kollidiert.
Es sind zugleich normale wie irrwitzige Geschichten, die eine Gratwanderung
zwischen dem Komischen, Grotesken und Tragischen eingehen und gleichzeitig
auch als Kommentar zum Medium Film funktionieren. Ihre Filme dokumentieren
ihre Umgebung, ihre Freunde und Familie, die als Charaktere in einer Art
Traumwelt agieren, in der egozentrische Ziele, tiefliegende Frustrationen,
persönliche Bestrebungen und intime Wünsche die Inhalte sind. (Kunsthalle
Zürich)

Nun hat Cytter einen Langfilm fertig gestellt. NEW AGE "ist die
faszinierende psychologische Studie einer jungen Frau Anfang 20, die alt
genug ist, wegzugehen und etwas aus ihrem Leben zu machen, aber zu jung, um
zu wissen, wo genau in dieser zunehmend gewalttätigen und instabilen Welt
ihr Platz ist." (Marc Siegel)

Vom 13.-16.3. wiederholen wir in der Black Box aus dem Programm "Forum expanded 2008" Keren Cytters Video-Installation DER SPIEGEL mit Susanne Sachße.

Vor der Biennale

12. März 2008 / Eingestellt von thw um 10:29 / 0 Kommentare

wird dieses Hotel geschlossen. Denn wie bekannt ist der Skupturenpark Berlin_Zentrum Teil der Berlin Biennale.

Hier die Mitteilung des Künstlers:

The Single Room Hotel **
Etienne Boulanger
Skupturenpark Berlin_Zentrum


___ Please note that the Single Room Hotel will close on march 16 ___


Hidden in its urban setting, this hotel’s specific nature is in its creation and production process. The publicity signage - the activating element of involvement - allows the artist to create camouflage strategies applied to the habitat, while developing the economic potential necessary for supporting the project. The visitor, by renting and occupying this room for one or more nights, activates the work while fully enjoying the facilities of this hotel.


Leider ist auch schon der Stier von Valeska Peschke abgebaut. Kann der nicht wieder woanders aufgebaut werden, neben dem Haus der Kulturen der Welt, hinter dem Hamburger Bahnhof, vor der spanischen Botschaft, im Treptower Park etc.ppp?

Viva España! Viva Osborne Veterano!

Jetzt habe ich die Seite über Valeska Peschke wieder gefunden und sehe gar keinen Stier, sondern die Silhouette eines Hundes. Hier kann man nach dem Hund suchen unter Valeska Peschke

Gratulation!

11. März 2008 / Eingestellt von thw um 18:51 / 0 Kommentare

Die AdKv meldet:


Am Donnerstag, den 17. April 2008, um 17.00 Uhr, wird im Open Space der ART COLOGNE der diesjährige Preis für Kunstkritik verliehen. Der seit 2006 in Kooperation von ADKV und ART COLOGNE vergebene Preis würdigt das Engagement freier KunstkritikerInnen, die sich in der Fach- und Tagespresse oder in anderen Medien mit zeitgenössischer Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert, welche von der Messe gestiftet werden.

Da Kunstkritik einen wesentlichen Anteil an der Rezeption von Kunst hat, und diese vermittelnd zwischen der Öffentlichkeit und der Kunst wirkt, ist ihre Qualität ein Anliegen der Kunstvereine. Seit 1999 lobt die ADKV jährlich einen Preis für Kunstkritik aus, der inzwischen zu einer bundesweit und über die Grenzen hinaus relevanten Auszeichnung avanciert ist.

In diesem Jahr wird der Preis nunmehr zum dritten Male in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen. Die Nominierungen erfolgten in diesen Jahre durch ExpertInnen aus dem Bereich der Kunstkritik.

Nominiert sind
1. Jennifer Allen
2. Stefan Heidenreich
3. Barbara Hess
4. Christine Lehmke
5. Eva Karcher
6. Antje Mayer
7. Hans Joachim Müller
8. Kito Nedo
9. Rudolf Schmitz
10. Wieland Schmied
11. Kerstin Stremmel


Die Nominatoren
Stephan Berg, Thomas Eller, Jörg Heiser, Georg Imdahl, Oliver Körner von Gustorf, Claes Nordenhake, Eran Schaerf, Peter Schiering, Astrid Wege, Axel John Wieder.


Die Jury
Leonie Baumann (Vorsitzende der ADKV)
Gerrit Gohlke (Vorsitzender Brandenburgischer Kunstverein Potsdam)
Sabine Groß (Künstlerin, Berlin)
Catrin Lorch, (Kritikerin, Königswinter)
Dr. Eva Schmidt (Museum für Gegenwartskunst Siegen)
Ludwig Seyfahrt (vorhergehender Preisträger)

Zeichen auf der Karte

10. März 2008 / Eingestellt von thw um 12:12 / 0 Kommentare



Zuerst habe ich nur seltsame Zeichen gesehen, die ich nicht entziffern konnte, aber die mich irgendwie begeisterten. Ein Anruf bei der Galerie Barbara Gross , von der die Einladungskarte stammte, klärte mich auf. Es handelt sich dabei um eine Accrochage von Zeichnungen von Künstlern und Künstlerinnen der Galerie. Wer das weiß, erkennt in in der untersten Zeile dann plötzlich den Namen von Kiki Smith. Jetzt muss ich nur noch den Namen des Graphikers der Galerie heraus finden.

Die Ausstellung mit Zeichnungen von Eylem Alagdogan, Silvia Bächli, Edith Plattner, Qiu Anxiong und Kiki Smith ist noch bis zum 19. April zu sehen.

"Erster!"

Eingestellt von thw um 11:48 / 0 Kommentare


schreit zu Recht das Festival der Regionen, dessen Aufruf schon vor dem Aufruf der Sharjah Biennale erschien. Unterlagen per Post an Marktplatz 12, 4100 Ottensheim oder per Email an office@fdr.at. Unter dem Link finden sich auch weitere Informationen zur Ausschreibung, die man vor der Bewerbung auch studiert haben sollte.

Ich hatte das Glück, das Festival der Regionen im vergangene Jahr direkt vor Ort gesehen zu haben und es war eine Begegnung der besonderer Art mit zeitgenössischer Kunst.

Reflektion der Präsentation

8. März 2008 / Eingestellt von thw um 12:59 / 0 Kommentare



Das Bild zeigt ein Beispiel des neuen Werkzyklus von Adib Fricke, in dem sich auf überzeugende Weise eine gelungene Reflektion der Sprache mit einem ausgefeilten Design der Präsentation verbindet. Das allerdings sieht man diesem Photo nicht an, aufgenommen mit der Kamera meines fast neuen Nokia 6300. (Leider fehlen mir die Mittel, das Objekt meiner Begierde politisch korrekt zu entsorgen.)

Die Originale und mehr lassen sich hier betrachten. Ein Besuch ist es allemal wert, schon deshalb weil das 'Unternehmen' in naher Zukunft woanders seine Zelte aufschlagen wird. Und es würde einen nicht wundern, wären es tatsächlich Zelte...

Das Buch zur Ausstellung ist bei argobooks erschienen mit einem Text von Knut Ebeling. Der Autor begegnete mir eine Stunde später bei der Eröffnung der Christiane Möbus 'Show' im neuen Neuen Berliner Kunstverein mit seinem neuen Direktor Marius Babias. Und davor hielt ich vor kurzem einen weiteren Katalog in der Hand mit einem weiteren Text von Knut Ebeling. Fleißig, fleißig...

P.S.: Habe ich den Katalog liegen gelassen oder habe ich keinen erhalten? Ich glaube letzteres...

Plemplem

Eingestellt von thw um 12:35 / 0 Kommentare

Aus gegebenem Anlass (s.u.) möchten wir hier noch auf einen anderen Service verweisen, der einem die eigenen Sprache näher bringt, nämlich den Newsletter der Duden-Redaktion.

Das liest sich dann so:

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Ihr Steuerberater pfiffig ist, scheint es sich ja von
selbst zu verstehen, dass Sie es dann mit einem pfiffigen
Steuerberater zu tun haben. Erweist er sich aber - was wir
Ihnen nun wirklich nicht wünschen - eher als plemplem,
redet man wohl kaum von einem "plemplemen" Steuerberater.
Wieso nicht, das erfahren Sie gleich zu Beginn.


Und da lesen wir dann auch gleich weiter....

7. März 2008 / Eingestellt von thw um 13:19 / 0 Kommentare



Anlässlich dieser Begriffserklärung wollen wir hiermit noch mal auf den Service des Kunstbegriff per Email hinweisen. Besonders angeraten für jene, die kein Studium der Kuntgeschichte hinter sich haben wie der 'Herausgeber' dieses Blogs. Kunstgeschichte und Begriffserläuterung zum späten Frühstück.

Der Himmel über Wien

5. März 2008 / Eingestellt von thw um 16:19 / 0 Kommentare



Am Flughafen einen neuen Stadtplan für Wien gekauft, der nichts taugte und mich gleich in die Irre laufen ließ, bis ich mich wieder orientieren konnte. Der erste Halt ist die Galerie Martin Janda, die mit den Gemälden von Milena Dragicevic in jeder Hinsicht überzeugen kann.

Dann rüber zum Museumsquartier und plötzlich steht Vitus vor mir, als habe er sich her gebeamt. Da fühlt man sich dann gleich wieder zu Hause. Erst recht bei diesem Wetter. Das Blau scheint tiefer zu sein als in Berlin.

Gegenüber der Secession wurde auf der Ausstellungsfläche der Kunsthalle Wien eine Skulptur von Olaf Metzel ruppig vom Sockel gestürzt, ein nackte Frau mit Kopftuch. In der Kunsthalle zeigt man das Werk von Syberberg in einer gelungenen Präsentation.

Esther Stockers Installation im Keller des Mumok kann nicht überzeugen. Sie funktioniert nicht so wie gedacht. Am letzten Tag findet eine Pressekonferenz zur Ausstellung ‚Genau und anders – Mathematik in der Kunst von Dürer und Sol Lewitt’ statt. Die Ausstellung greift weit zurück und verpasst dabei die Gegenwart. Sie weist wunderbare Arbeiten auf, unter anderem zum Beispiel Mel Bochners ‚Counting Alternatives. Second reading (Wittgenstein Drawings)’, 1973, Leihgabe aus der Sammlung Marzona im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin. (Was mich wieder daran erinnert, dass diese Sammlung im vergangenen Jahr in einer blamablen Präsentation in Berlin gezeigt wurde.)

Aber der Wandel zu einer digitalen Kultur wird hier nur berührt, aber nicht dargestellt, statt 1234567890 nur noch 0 und 1. Ein verpasste Chance...

Mehr nachher...

Staeck weitergedacht

Eingestellt von thw um 16:00 / 0 Kommentare



Gerade rechtzeitig zum Geburtstag von Staeck 'ehrt' 'von hundert' in der Person von Andreas Koch den Altmeister des politischen Plakats mit einer Neuinterpretation eines Klassikers.

Dazu lese man hier oder hier.

Berlien in Win

Eingestellt von thw um 15:48 / 0 Kommentare


oder Berlin in Wien?

Ein unverhoffte Begegnung während meines Aufenthalts in Wien.

Vollendete Zukunft?

Eingestellt von thw um 10:48 / 0 Kommentare

Alarm! Alarm!

3. März 2008 / Eingestellt von thw um 12:12 / 0 Kommentare





Andrei Ujica, Unknown Quantity, 2003/05




Bei dem Hinweis auf die Ausstellung 'Tornado' hatten wir schon vermutet, dass das Thema virulent ist Und nun haben wir in einer Pressemitteilung der NGBK einen Beleg dafür gefunden.

Katastrophenalarm

29. März – 18. Mai 2008, täglich 12 – 18.30 Uhr, Eröffnung: 28. März, 19 Uhr


Künstler/innen: Dave Hullfish Bailey (USA), Margit Czenki / Christoph Schäfer (D), Christoph Draeger (USA/CH), Marjolijn Dijkman (NL), Azin Feizabadi / Kianoosh Vahabi (D/IR), Cornelia Hesse-Honegger (CH), René Lück (D), Eva Meyer Keller (D), Claudia Mucha (D), Lisi Raskin (USA), Lise Skou / Nis Rømer (DK), spector cut+paste (Markus Dreßen / Anne König / Jan Wenzel) (D), Andrei Ujica (D/RO), Ingo Vetter (SE/D)

Ein dramatisches Wetterereignis folgt auf das nächste: Überschwemmungen, Dürren und Stürme werden weltweit gemeldet; die Konjunktur der Diskussion um ökologische Gefährdungen und Krisen wird angekurbelt. Mediale Argumente einer Klimakatastrophe versetzen die Öffentlichkeit in eine ständige Alarmbereitschaft, um so eine Atmosphäre der Angst zu erzeugen und herrschende Machtverhältnisse zu stärken. Eine Bedrohung wird wiederholt, als real präsentiert und erzeugt einen Ausnahmezustand. Bleibt es allerdings bei ihrer Prognose, entsteht ein postkatastrophisches Bewusstsein; politisches Handeln erscheint als aussichtslos. Wer steckt hinter dem gegenwärtigen ‚Katastrophenalarm’ und wer profitiert davon?

Die Ausstellung „Katastrophenalarm“ setzt sich mit diesen medialen Inszenierungen und der politischen Vereinnahmung ökologischer Katastrophen auseinander. Eingeladen wurden Künstler/innen, um die Mechanismen der Risikovermittlung und der visuellen Darstellungen des Katastrophischen zu analysieren. Einige nehmen konkrete Medienbilder oder Situationen zum Ausgangspunkt – z.B. die Berichterstattung über den Hurrikan „Katrina“ oder die Situation in der weiträumig durch Salz verseuchten Umgebung des Salton Lake in Kalifornien; andere diskutieren die Bedeutung der Katastrophe mit einem kulturtheoretischen Ansatz und fragen nach ihrem gesellschaftlichen Einfluss oder auch nach dem neuen Vokabular, das die katastrophenspezifische Rhetorik hervorbringt. Wirtschaftsunternehmen machen sich diese Rhetorik zu eigen und behaupten in ihren Anzeigen ein ‚grünes Bewusstsein’.

Die gesellschaftlichen Ursachen ökologischer Gefährdungen und Krisen werden vielfach so verklärt, als handle es sich um Auswirkungen höherer Gewalt. Dadurch wird z.B. der Klimawandel zur Kulisse, vor der politische oder wirtschaftliche Argumentationen zur Schau gestellt werden, die ihre säkularen Herrschaftsinteressen an Macht und Markt in verdeckt religiöse Erzählungen integrieren können: Das Fehlverhalten der Menschen führe zu einer globalen Katastrophe, die – je nach Motivation – als unausweichlich geschildert wird oder gerade noch abgewendet werden kann. Die Figur des Helden, der in Gestalt des zukunftsorientierten und umweltschützenden Wissenschaftlers/in, Politikers/in und Industriellen auftritt, hat dadurch neue Strahlkraft gewonnen.

Die Ausstellung „Katastrophenalarm“ macht diese Rollen, Geschichten und Bilder – die eine Katastrophe ausmachen – sichtbar. Gilt es nicht besonders alarmiert zu sein angesichts solcher Inszenierungen und Instrumentalisierungen, die Teil der ‚Katastrophe’ und damit des Verhältnisses der Gesellschaft zur Natur sind?

Zur Ausstellung erscheint ein Künstler/innenbuch und in Kooperation mit dem Leipziger Magazin „spector cut+paste“ eine Ausgabe mit dem Schwerpunkt Klimawandel.

„Katastrophenalarm“ wird kuratiert von der Projektgruppe der NGBK: Sophie Goltz, Christine Heidemann, Anne Kersten, Vera Tollmann, Ingo Vetter / Architektur: Oliver Clemens, Sabine Horlitz


Wie sehen uns dann alle bei der Eröffnung!

Daneben gegangen

2. März 2008 / Eingestellt von thw um 13:45 / 0 Kommentare

Vielleicht hätte ich gar nicht hingehen sollen nach dem Nachmittag davor, der für weitere Atelierbesuche im Künstlerhaus Bethanien vorgesehen war. Einerseits in der laufenden Ausstellung von Can Altay, dessen intelligentes Display mich schon bei der Eröffnung begeisterte. Im Atelier ließ sich dann konkreter der Hintergrund und die Arbeitsweise erfahren und diskutieren. Das gilt auch für das Werk des Portugiesen Daniel Barocca, dessen Werk sich zwischen unterschiedlichen Polen bewegt.

Und am Abend dann erst zum ‚Kunstfenster’ des BDI in deren Gebäude in der Breiten Strasse zu Eröffnung der Ausstellung dort von Heike Baranowsky mit dem Titel ‚Probe’. Das Video habe ich schon gesehen und die Installation der Vorhänge war auch nicht so überzeugend. Am wenigsten überzeugend allerdings war der Vortrag von Frau Professor, wie sie vom Gastgeber des Hauses angesprochen wurde, Hanne Loreck, müssen wir hier zugeben. Statt einer Einordnung der spezifischen Arbeit vor Ort in den Kontext des Werkes von Heike Baranowsky und deren Referenzen auf andere Beispiele zeitgenössischer Kunst war eine ausführliche Werkbeschreibung zu hören, die man in ähnlicher Art schon vom BDI Vertreter zu hören bekommen hatte.
Die Galeristin Barbara Weiss von Heike Baranowsky musste den Ort schnell wieder verlassen, weil sie in ihrer Galerie in der Zimmerstrasse gleichzeitig auch Ausstellungseröffnung hatte, mit neuen Arbeiten von Erik Steinbrecher und Friederike Feldmann. Vor diesen aber fällt einem nicht mehr viel ein. Die Selbstgenügsamkeit des Betriebs lässt offensichtlich zu, Leerlauf als Kunst zu vertreten. Vielleicht hätte ich gar nicht hingehen sollen...